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Karl Schneider galt in den 1920er Jahren als progressivster Architekt und wichtiger Vertreter des „Neuen Bauens“ in Hamburg. Mit dem Landhaus Michaelsen setzte er Maßstäbe, bevor er in den 1930er Jahren von den Nationalsozialisten angefeindet wurde, seine Arbeitsmöglichkeiten verlor und 1938 schließlich ins Exil ging.

Das Landhaus Michaelsen steht exemplarisch für eine neue Architekturentwicklung. Es gilt als eine Ikone des Neuen Bauens. Mehr Auskunft über die Entstehungsgeschichte des Landhauses und seiner heutigen Funktion als Puppenmuseum gibt ein Film, der im Auftrag der Körber-Stiftung und der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung erstellt wurde. Der Filmemacher Rainer Binz und Elke Dröscher, die Galeristin, die das Landhaus 1985 entdeckte und vor dem Abriss bewahrte, schafften ein detailreiches Filmporträt des Landhauses.

Gezeigt wurde der Film erstmals bei der gemeinsamen Veranstaltung „Hamburger im Exil: Der Architekt Karl Schneider“ der Körber-Stiftung und der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung am 14.09.2021. Die Veranstaltung legte den Fokus nicht nur auf das Landhaus Michaelsen, sondern auch auf das Wirken und das Leben des Architekten, der Anfang der 1920er Jahre mit seinen Bauten im Stil des „Neuen Bauens“ internationales Ansehen erlangte.

Nach seinem Sieg im Wettbewerb um die Jarrestadt in Hamburg-Winterhude realisierte Schneider wegweisende Wohnsiedlungen. Von den Nationalsozialisten wegen seines Baustils angefeindet, wurde er als Professor der Landeskunstschule Hamburg entlassen und mit Bauverbot belegt. 1938 ging er ins US-amerikanische Exil, wo er zunächst als Industriedesigner tätig war. Die Architektenlizenz erhielt er erst kurz vor seinem Tod.

Zu dem Film über das Landhaus Michaelsen geht es hier: https://www.youtube.com/watch?v=iFFctLp38Is

Und hier können Sie sich die Veranstaltung vom 14.09. über Karl Schneider ansehen: https://www.koerber-stiftung.de/mediathek/hamburger-im-exil-der-architekt-karl-schneider-2284