Der Schriftsteller, Übersetzer und Essayist Georges-Arthur Goldschmidt wurde 1928 in Reinbek geboren. Seine protestantische, vormals jüdische Familie war seit Generationen in Hamburg ansässig. Wegen der antisemitischen Ausschreitungen im nationalsozialistischen Deutschland schickten ihn die als „Nicht-Arier” definierten Eltern ins Ausland. Goldschmidt überlebte die NS-Diktatur – versteckt im französischen Savoyen – und war dort über Jahre Opfer von Misshandlungen. Die Gewalterfahrungen seiner Jugend, traumatisch verknüpft mit dem Schuldgefühl, als Jude vermeintlich unerlaubt am Leben zu sein, hat er mehrfach literarisch verarbeitet, zuletzt in „Ein Wiederkommen”.
Als Übersetzer – unter anderem von Friedrich Nietzsche, Franz Kafka und J.W. Goethe – setzt sich Goldschmidt intensiv mit der deutschen und der französischen Sprache auseinander. Den unübersetzbaren „Zwischenraum” zwischen diesen Sprachen macht er – als französischer Staatsbürger deutscher Herkunft mit beiden aufs Engste vertraut – fruchtbar, um Divergenzen zwischen den Kulturen aufzuzeigen.
Krankheitsbedingt war es Georges-Arthus Goldschmidt leider nicht möglich am Gesprächsabend im KörberForum teilzunehmen. Dankeswerterweise erklärte sich seine Übersetzerin Brigitte Große dazu bereit im Gespräch mit Susanne Wittek über Georges-Arthur Goldschmidts Leben und seine umfangreiche literarische Arbeit zu berichten. Schauspieler Stephan Benson las dazu aus Romanen und Erzählungen Goldschmidts.
Die Veranstaltung fand im Rahmen des Deutsch-französischen Kulturfestivals »arabesques«, in Kooperation mit der Körber-Stiftung, der Hamburger Kulturbehörde, der Alfred Toepfer Stiftung F.V.S. und der Deutsch-französischen Gesellschaft Cluny e.V statt.