Veranstaltet von der Herbert und Elsbeth Weichmann-Stiftung in Kooperation mit der Axel Springer-Stiftungsprofessur für deutsch- jüdische Literatur- und Kulturgeschichte, Exil und Migration und dem Zentrum für Antisemitismusforschung Berlin.
Mit der Vision und dem Aufbau eines vereinten Europa und der Aufnahme zahlreicher mittelost-, ost- und südosteuropäischer Staaten in die EU hat sich die Debatte um die Beschaffenheit und die medialen Repräsentationen eines postulierten europäischen Gedächtnisraums, durch den Europa zu einer „Erinnerungsgemeinschaft“ werden soll, ausgeweitet und ausdifferenziert. Die historisch gewachsene Besonderheit einer postulierten gesamteuropäischen kollektiven Identität wird dabei gerade in den pluralen, bi- und transnational sich überkreuzenden Erinnerungsräumen eines „alten“ und „neuen“ Europa erkannt. Deren Wurzeln liegen auch in europapolitischen Konzepten, wie sie nach dem Ersten bzw. während des Zweiten Weltkriegs entwickelt wurden und vor allem im deutschsprachigen Exil durchaus unterschiedliche gedankliche Prägungen fanden.
Die Tagung „Gedächtnis und Gewalt – Nationale und transnationale Erinnerungsräume im östlichen Europa“ nimmt den „Gedächtnisraum Europa“ in den Blick und bestimmt ihn als Gegenstand eines interdisziplinären Forschungsfeldes, zu dessen Vermessung sowohl historische, literatur- und kulturwissenschaftliche als auch rechtswissenschaftliche, sozialpsychologische und sozial- und politikwissenschaftliche Ansätze und Methoden beitragen.