Indien, die bevölkerungsreichste Demokratie der Welt, schützt Pressefreiheit in der Verfassung. Welches Risiko Journalisten dennoch eingehen, wenn sie zu politisch oder wirtschaftlich brisanten Themen recherchieren, erlebte Tongam Rina im nordindischen Bundesstaat Arunachal Pradesh: 2012 wurde sie Opfer eines Attentats vor den Redaktionsräumen der nordindischen Zeitung „Arunachal Times“ in Itanagar, mehrere Schüsse verletzten sie lebensgefährlich.
Auf Einladung der Hamburgischen Stiftung für politisch Verfolgte ist Tongam Rina seit April in Hamburg. Bis heute weiß sie nicht, warum der Attentäter auf sie geschossen hat. Doch eines weiß die junge Journalistin genau: Das Erlebte wird sie nicht davon abhalten, ihre Arbeit wieder aufzunehmen, wenn sie nach Indien zurückkehrt. Sie will weiter recherchieren und schreiben, auch und vor allem über brisante Themen wie Frauenrechte, staatliche Korruption, politische oder Umweltskandale.
Im KörberForum sprach Tongam Rina, die für ihre Arbeit mehrfach ausgezeichnet wurde, über ihre eigenen Erlebnisse und die Arbeitssituation von Journalisten in ihrer Heimat.
Ihr Gesprächspartner war Andreas Hilmer, freier Journalist und Reporter für verschiedene TV Sender und Formate, vor allem ARD. Dazu ist er Autor zahlreicher Auslandsreportagen, etwa für GEO und DIE ZEIT. Tongam Rinas Heimat, weite Teile Indiens und die prägenden Grenzländer Tibet und Burma hat Hilmer mehrfach bereist und portraitiert.
Moderiert wurde die Veranstaltung von Wolfgang Krach, Süddeutsche Zeitung, der detaillierte wie auch eindringliche Fragen stellte. Zum Schluss kamen auch noch Fragen aus dem Publikum.
Wenn Sie das Gespräch interessiert, können Sie das Video oder den Podcast nutzen.
In Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung, der Hamburger Stiftung für politisch Verfolgte und der Körber-Stiftung.