Die UNODC-Sonderbotschafterin Nadia Murad wird die Schirmherrschaft über die zweiten Hamburger Tage des Exils übernehmen, die vom 12. Juni bis zum 2. Juli 2017 stattfinden. Nadia Murad floh 2014 aus dem Irak, wo sie als Jesidin mit ihrer Familie vom Islamischen Staat gewaltsam verschleppt, versklavt und misshandelt worden war. Seit Ende ihrer Gefangenschaft und ihrer Flucht nach Deutschland – wo derzeit die größte Exil-Gemeinschaft der Jesiden lebt – kämpft sie für die Anerkennung des Völkermordes an den Jesiden und ihre Befreiung aus der Gewalt der Terrormiliz Islamischer Staat. Mit ihrem Mut und ihrer Kraft, das Trauma von Gewalt und Flucht zu überwinden und sich für Opfer von Verfolgung und Menschenhandel einzusetzen, beeindruckt Nadia Murad als Sonderbotschafterin der Vereinten Nationen weltweit. Im letzten Jahr hat sie für ihr Engagement unter anderem den Václav-Havel-Menschenrechtspreis des Europarats und den Sacharow-Preis für geistige Freiheit des Europäischen Parlaments erhalten.
Die von der Weichmann-Stiftung initiierten und einem großen Partnernetzwerk ausgerichteten Tage des Exils gehen nach der überwältigenden Resonanz in der Öffentlichkeit in 2016 in die zweite Runde. 60 Veranstaltungen zu den Themen Flucht und Exil in Vergangenheit und Gegenwart laden in Hamburg dazu ein, sich mit dem Leben diesseits und jenseits der Heimat zu beschäftigen. Kooperationspartner sind erneut die Körber-Stiftung, die Landeszentrale für politische Bildung und die Walter A. Berendsohn Forschungsstelle für Exilliteratur. Als Schirmherrin wird Nadia Murad am 12. Juni im KörberForum das dreiwöchige Veranstaltungsprogramm eröffnen. Sie spricht mit Birgit Langhammer (NDR) über ihre Flucht, ihre Mission und ihr neues Leben. Weitere Informationen zur Eröffnung sowie zu den Anmeldemöglichkeiten finden Sie auf den Seiten der Körber-Stiftung. Einen Überblick über das Programm der Tage des Exils finden Sie ab Anfang April auf www.tagedesexils.de.
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